Netzwerke

Aber auch die bisher beschriebenen Formen einer festen Zusammenarbeit reichen häufig nicht aus: Auftraggeber suchen zunehmend nach Komplettangeboten. Sie wollen nicht mehr eigene Zeit darauf verwenden, verschiedene Auftragnehmer zu koordinieren, die Webspace bereitstellen, Werbetexte entwerfen, das Web-Design machen, den E-Shop programmieren usw., sondern suchen nach einem "Generalunternehmer", der ihnen zusagt, zu einem bestimmten Termin den kompletten E-Shop ins Netz zu stellen.

Mit einem solchen Auftrag wäre auch die Studiogemeinschaft der fünf Web-Designerinnen überfordert – und ein Einzelkämpfer sowieso. Wer da nicht gleich einen Apparat mit vielen Angestellten aufbauen möchte, sucht sich weitere Kolleginnen und Kollegen, mit denen er bei Bedarf – also auftragsbezogen – zusammenarbeiten kann.

Solche Beziehungen erfordern Vertrauen und Erfahrung in der praktischen Zusammenarbeit, die sich beide nicht von einem Tag auf den anderen herstellen lassen. Selbstständige, die solche Formen der Zusammenarbeit anpeilen, pflegen also Kontakte zu Kolleginnen aus anderen Fachgebieten, tauschen sich auch unabhängig von Aufträgen aus, reden miteinander, planen gemeinsame Projekte – um dann im Fall des Falles von einem Tag auf den anderen als Team agieren zu können.

Dennoch sollten alle Arten temporärer Kooperation mit Verträgen geregelt werden, die umso präziser sein sollten, je weniger sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft kennen und je seltener sie sich sehen. Hier sollte man durchaus einen "richtigen" Vertrag aufsetzen, der neben den bisher angesprochenen Punkten auch Fragen wie Haftung, Kündigungsfristen und Vertragsstrafen enthält. Sicher ist sicher.

Um so eine temporäre Zusammenarbeit möglichst risikofrei und möglichst wenig aufwendig zu organisieren, gibt es im Prinzip wieder drei Möglichkeiten:

  • Ein Netzwerk von Leuten, die sich untereinander zwar koordinieren, aber alle auf Basis von Einzelverträgen für einen Auftraggeber an einem bestimmten Projekt arbeiten,
  • einen Hauptauftragnehmer, der den Auftrag verantwortlich übernimmt und die anderen zumindest formal als Subunternehmer engagiert,
  • eine befristete Arbeitsgemeinschaft, die gegenüber dem Auftraggeber als Team auftritt und deshalb eine Gesellschaft ist.

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