Fort- und Weiterbildung

Zur Professionalität gehört Weiterbildung. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wer das vernachlässigt, verliert schnell den Anschluss. In manchen Branchen manchmal schon nach einem Jahr. Einige professionelle IT-Selbstständige beispielsweise kalkulieren ihren Aufwand für Weiterbildung auf ein Drittel bis die Hälfte ihrer Arbeitszeit. Wer das nicht bei der eigenen Preisgestaltung einkalkuliert, bekommt Probleme.

In einigen Berufen, etwa bei Ärzten, gibt es sogar eine gesetzlich verankerte Fortbildungspflicht. Auch selbstständige "Heilmittelerbringer" wie Physiotherapeutinnen müssen in bestimmten Abständen ihre Fortbildungen nachweisen. Ansonsten können ihnen die Honorare gekürzt werden.

Aber Weiterbildung sollte sich nicht allein auf fachliche Inhalte beschränken. Je komplexer die eigenen Projekte werden, je größer die Projektgruppen, in die man eingebunden ist, umso wichtiger werden Themen wie

  • Wie organisiere ich Zusammenarbeit mit anderen?
  • Wie organisiere ich meine Zeit?
  • Wie organisiere ich mein Lernen?
  • Wie gehe ich mit Kollegen und Mitarbeiterinnen um?

Die Antworten darauf lassen sich kaum aus den üblichen Fachzeitschriften und Websites gewinnen – da bedarf es größerer Anstrengungen. Wer spezielle Weiterbildungsangebote sucht, findet eine umfassende Übersicht aus sämtlichen Fachgebieten im KURSNET der Arbeitsagentur, das keinen speziellen Bereich für Selbstständige hat, aber über die Suchfunktion auch hier viele sinnvolle Informationen und Angebote zutage fördert.

Die Kosten für Fortbildungen sind extrem unterschiedlich. Nur wenige Auftraggeber – etwa einige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten – sind bereit, ihren arbeitnehmerähnlichen Mitarbeiter*innen Fortbildungen zu finanzieren. Alle anderen Selbstständigen können prüfen, ob sie für ihre Weiterbildung unter Umständen Anspruch auf staatliche Förderung mit Hilfe von Bildungsschecks der Länder haben.

Oft werden wir gefragt, wer wirklich gute Fortbildungen für möglichst wenig Geld anbietet. Und wie man das vorher erkennt. Konkret zu beantworten ist diese Frage nicht, zumal sich auf dem Markt neben den als seriös bekannten Anbietern inzwischen etliche Tausend Firmen tummeln, für die Fortbildung einfach eine Möglichkeit ist, Geld zu verdienen. Es gibt aber durchaus auch verlässliche Informationen, wie ein guter Bildungsanbieter gefunden werden kann. Am einfachsten ist es sicher, einmal Kolleginnen und Kollegen nach Erfahrungen und Tipps zu fragen. Und dann gibt es da noch die Checkliste des DIE (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung). Sie nennt einige Dinge, auf die da zu achten ist, sehr viel umfangreicher und tiefer gehend ist jedoch die BIBB-Checkliste zur beruflichen Weiterbildung die das Bundesinstitut für Berufsbildung auch als PDF-Download (54 Seiten) anbietet. – Für alle, die nicht wissen, was sie von bestimmten Angeboten halten sollen, hat außerdem noch selbststaendigen.info-Berater Achim Nuhr "Zehn Tipps zur Prüfung von Fortbildungsangeboten" zusammengestellt. Auch die bieten keine Garantie ein seriöses Angebot zu finden, können aber zumindest die Wahrscheinlichkeit erhöhen, die Spreu vom Weizen zu trennen.

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